Die kriegerischen Künste während der Zeit der japanischen Besatzung
(1910 – 1945)
Am 22.08.1910 wurde Korea durch Japan besetzt. Während der Zeit der japanischen Besatzung war die Ausübung der koreanischen kriegerischen Künste verboten und viele Koreaner hatten auch das Interesse daran verloren. Die wenigen Personen, die die Künste noch praktizierten, waren dazu gezwungen, dies im Geheimen zu tun. Damit war die Anzahl ihrer Schüler auch sehr stark begrenzt. Gleichzeitig gingen etliche Koreaner zur Fortbildung nach Japan oder China.
Nach Beendigung der japanischen Besatzung kehrten viele Exil-Koreaner mit Kenntnissen in Judo, Karate und anderen Kampfkünsten in ihre Heimat zurück. Zur Bildung neuer koreanischer Kampfkünste kombinierten sie ihre Kenntnisse der Handtechniken aus China, Japan und Okinawa mit den Fußtechniken des Taek Kyon.
Die Entwicklung der koreanischen Schulen (Kwans) nach der Befreiung Koreas
Abhängig von den eigenen Vorkenntnissen und der Zielsetzung wurden nach 1945 die fünf bedeutensten Schulen (= Kwans) gegründet. Diese waren:
Begründer | gegründet | Stilrichtung | ||
Chung Do Kwan | Lee Won Kuk | 1945 | Tang Soo Do | (die ersten Schwarzgurte waren: Nam Tae Hi, Han Cha Kyo, Jhoon Rhee/vergleiche ITF) |
Ji Do Kwan | Chun Sang Sup | 1945 | Kong Soo Do | |
Moo Duk Kwan | Hwang Kee | 1945 | Tang Soo Do | |
Chang Moo Kwan | Yoon Byung In | 1946 | Kwon Bup Bu | |
Song Moo Kwan | Ro Byung Jik | 1946 | Karate |
Aus diesen Schulen entwickelten sich unzählige Splittergruppen (in den 50iger Jahren gab es ca. 40 Gruppen), von denen
Begründer | gegründet | Stilrichtung | |
Oh Do Kwan | General Choi Hong-Hi und Nam Tae Hi | 1953 | Karate und Tang Soo Do |
Jung Do Kwan | Lee Wong Woo | 1954 | Tang So Doo |
Han Moo Kwan | Lee Kyo Yoon | 1956 | Tang Soo Do |
Kang Duk Won | Hong Jong Pyo und Park Chul Hee | 1956 | Kwon Bup Bu |
als bedeutende zu nennen sind.
Revolutioniert wurde die koreanische Kampfkunstszene aber durch den Oh Do Kwan Begründer General Choi Hong-Hi.